Zeile für Zeile | Meine eigene Wüste | Zeile für Zeile | Mein Paradies
Ein kleiner Ort in Österreich am See und seine Bewohner. Ein Blick in fremde Wohnzimmer, hinter die Kulissen. Man kennt sich, gut oder flüchtig; man begegnet sich kurz und geht wieder auseinander.
Es ist als würde man für kurze Zeit in diesen Ort ziehen und nach und nach all die kleinen und großen Stärken und Makel der Menschen dort kennen lernen.
Eine echte Geschichte gibt es nicht, eher viele kleine, wie das Leben so spielt. Das ist manchmal interessant, manchmal banal, oft auf eigentümliche Weise erschreckend. Erschreckend zu sehen welche Päckchen die unterschiedlichen Menschen zu tragen haben; erschreckend, wie realistisch die Wahl der Probleme ist.
Ich hätte die Lektüre nicht unterbrechen sollen, denn mit einer Pause dazwischen hatte ich Mühe die Figuren auseinander zu halten; wer wen und warum und wie kennt.
Kapitel zu Kapitel wechselt die Sicht; das fehlen der wörtlichen Rede ist gewöhnungsbedürftig, ebenso die fehlenden Absätze.
Kinder kann sie nicht, Eva Schmidt. Ihre Kinder lesen sich wie Erwachsene; das hat mich ein wenig gestört. Im Nachhinein glaube ich, die Unterscheidungsschwierigkeiten lagen nicht nur an der Lesepause, sondern weil ich mehr und mehr meine die Autorin im Vordergrund gelesen zu haben, nicht ihre Figuren.
Trotzdem eine Abwechslung auf dem Buchmarkt.